Mit einer speziellen Forschungsversion der highQ-App mytraQ soll das Mobilitätsverhalten von Verkehrsteilnehmer:innen im Erfurter Reallabor Bauhaus.MobilityLab datenschutzkonform gemessen und evaluiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit sie sich durch Belohnungen zur Wahl umweltfreundlicher Mobilitätsangebote motivieren lassen.
Seit 2020 arbeitet highQ gemeinsam mit der Bauhaus-Universität Weimar und weiteren Partnern an der Erfurter Laborplattform Bauhaus.MobilityLab, mit der zukunftsweisende Mobilitätslösungen unter realen Bedingungen in einem Erfurter Stadtteil getestet und evaluiert werden. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 15 Millionen Euro geförderten Projekts soll auch eine umfassende Mobilitätsstudie (MoSt) entstehen; hierfür sind im Frühjahr 2023 vier unterschiedliche Datenerhebungen geplant:
Erstmalig wird dabei eine Kombination aus klassischen Fragebögen (für MoBa und MoIn) und einem digitalen, app-basierten „Mobilitätstagebuch“ (für MoEx1 und MoEx2) eingesetzt, wobei die App-Nutzer:innen zur Weitergabe Ihrer Bewegungsprofile sowie zu Verhaltensänderungen durch ein Bonussystem motiviert werden sollen. Die Datenweitergabe erfolgt selbstverständlich freiwillig, zudem werden die Nutzungsdaten ausschließlich in anonymisierter und pseudonymisierter Form gemäß den Vorgaben der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verarbeitet.
mytraQ-Forschungsversion steht bereit
Die Basis der digitalen Datenerhebungen bildet eine speziell für das Reallabor angepasste Version der highQ-App mytraQ („mytraQ.Erfurt“). Diese steht nun für MoEx1 umfangreich getestet und freigegeben zur Verfügung. Die datenschutzkonforme Analyse des multimodalen Mobilitätsverhaltens erfolgt auch durch den patentierten ZEUS-Algorithmus, der mittels künstlicher Intelligenz ermittelt, welche Wege per Pkw, ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt werden. Um die Versuchsteilnehmer:innen einerseits zur Bereitstellung ihrer Bewegungsdaten (MoEx1 und im nächsten Schritt auch zur Veränderung ihres Mobilitätsverhaltens (MoEx2) zu motivieren, ist außerdem die Incentivierungsfunktion des highQ-Partners ZEITMEILEN integriert. Das jeweils gewünschte Verhalten wird mit Punkten belohnt, die später in Gutscheine für den Erfurter Einzelhandel eingetauscht werden können.
Prof. Dr.-Ing. Uwe Plank-Wiedenbeck, Leiter des Bereichs Verkehrssystemplanung an der Bauhaus-Universität Weimar, lobt die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit highQ: „Insbesondere bei der Verknüpfung von Mobilitätsprofilen, ZEUS-Algorithmus und Incentivierung hat uns highQ Computerlösungen als kompetenter Systemintegrator in unserem Forschungsprojekt maßgeblich vorangebracht. Die mehrstufige Mobilitätsstudie, welche auf der datenschutzkonformen Erfassung des Mobilitätsverhaltens und der Incentivierung der Teilnehmer:innen mit der mytraQ-Applikation basiert, wird uns neue Perspektiven in der Mobilitätsforschung eröffnen.“
Erkenntnisse, inwieweit Belohnungen zu einem veränderten Mobilitätsverhalten beitragen, sind natürlich nicht nur von akademischem Interesse, sondern helfen auch Kommunen und Mobilitätsanbietern bei ihren Überlegungen, wie sich nachhaltige, multimodale Mobilitätskonzepte erfolgversprechend umsetzen lassen.
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